Samstag, 16. Oktober 2010

Pokalspiel gegen Ostrau

Hier mal nur der Bericht aus Sicht des Gegners. Hatte diese Woche leider keine Zeit für den Spielbericht.
"In der dritten Hauptrunde des Kreispokals durften wir in das idyllische Örtchen Weissenschirmbach reisen.
Diese Metropole fanden wir nach mehreren Versuchen an der Landesgrenze zu Thüringen, ganz in der Nähe der sagenumwobenen Stadt Nebra.

Schon die Anreise in das Dorf der Bäche und Schirme ließ unsere schlimmsten Vorahnungen bestätigen. Man konnte sich des Eindruckes nicht erwehren, dass übergeordnete Mächte eine Anreise mit allen Mitteln verhindern wollten. Mehrere Umleitungen stellten unsere Navigationsgeräte vor schier unlösbare Probleme, wobei nicht auszuschließen war, dass dieses Örtchen bewusst dem normalen Mitteleuropäer vorenthalten werden sollte.

Erschwerend kam hinzu, dass unser Luxusreisebus diesmal nicht zum Einsatz kommen konnte, da die Zufahrtsstraßen aufgrund ihrer Enge nur bedingt unserem Straßenkreuzer gewachsen gewesen wäre.

Viele hatten dann doch eine gewisse Angst, den hiesigen Sportplatz in dem engmaschigen Straßennetz von Weissenschirmbach zu verfehlen. Doch der jahrelangen Bergdorferfahrung unseres großen Trainers Kadic ist es zu verdanken, dass letztendlich das "Stadion" (ich zitiere hier das Weissenschirmbacher Sport TV) gefunden werden konnte. Im Herzen immer noch Ziegenhirte aus den Bergen Bosniens folgte er dem Weg der Pappel und war letztendlich damit erfolgreich.

In den Katakomben des weitläufigen Sanitärtraktes begannen wir dann unsere Spielvorbereitung, nicht ohne vorher einen Blick auf das zarte Grün geworfen zu haben. Kräftiges Gras und frischer Grasgeruch ließen die Spielfläche im Antlitz der Sonne zu einem mustergültigen Untergrund zum Ausüben unserer Sportart werden. Leider waren nicht nur wir von dieser landwirtschaftlichen Nutzfläche begeistert, sondern auch sämtliche Maulwürfe im Umland der Quene (ein bekannter reißender Strom im Herzen der Querfurter Platte). Diese liefen zur Höchstform auf, wollten sie doch die schmucken Fußballer vom Petersberg einmal live betrachten, wobei ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass es sich bei dem gemeinen Quenemaulwurf um einen sehenden Maulwurf handelt. Dies brachte aber auch Nachteile mit sich, denn im Gegensatz zum landläufigen Maulwurf, ist dieser bestrebt soviel Licht wie möglich in seine verzweigten Gänge zu bekommen. Aus diesem Grund tummelten sich auf 1qm Spielfläche ca. 15 Aussichtsplattformen (Maulwurfhügel).

Nachdem wir nun unsere schmucken Zweiteiler übergestreift hatten und unseren Gegner schon mit einer intensiven Erwärmung beeindrucken konnten, pfiff der Schiedsrichter die Partie des Jahres pünktlich an.

Wir wollten mit einigen gefälligen Kabinettstückchen die tausenden Zuschauer in der Allianz Arena zum verstummen bringen, mussten aber feststellen, dass die Maulwürfe uns immer den Ball vom Fuß nahmen. Die Ursache konnte aber nicht im Unvermögen bzw. in der Überheblichkeit liegen, sie musste anderer Natur sein. Da die Maulwürfe einige wenige Stellen noch nicht erkundet hatten, dort aber auch die Bälle vom Fuß sprangen, mussten wir nach anderen Ausreden suchen. Ich persönlich fand ja, dass folgende Dinge für die überraschenden Ballverluste verantwortlich waren.

Scheiß Ball

Wind

Schiri

Schatten

Sonne

Eis

Schnee

Hagel

Und und und

Nachdem unsere Nummer 1 (wir haben ja keine andere –nichts gegen dich Jürgen mein Freund) mehrere Feindangriffe vereiteln konnte, konnte man ja auch auf die Idee kommen, dass unser Gegner nicht so schlecht war, doch nee das konnte nicht sein. Schließlich spielen wir ja zwei Klassen höher—die konnten doch nicht besser sein…

Na gut dann haben wir mal ein paar halbwegs gute Angriffe hinbekommen, und einer ist dann zum Glück auch mal im Tor gelandet, wobei der Hüne im gegnerischen Kasten seine Gliedmaßen nicht im Griff hatte und uns ein wenig dabei geholfen hat—ne Art Gastgeschenk quasi. Da musste dann Döner alias Torgai die Kugel bzw. Blase nur noch über die Linie bringen.

Jut - unser Spiel wurde nicht besser, aber zum Glück das der anderen auch nicht, sodass es mit dem mageren 1:0 in die Pause ging.

In der Halbzeit haben wir dann erst mal diskutiert, wem wir die Schuld in die Schuhe schieben konnten. War aber ein blödes Spiel—keiner wollte der schwarze Peter sein. Also haben wir einstimmig als Mannschaft beschlossen—der Trainer hat uns falsch eingestellt. Das war doch ne geile Lösung—wir sind raus aus dem Schlamassel und der Bosnier hat ein Problem. Ganz beruhigt konnten wir dann zur 2. Hz auflaufen. Ich meine es wurde nicht wirklich besser, aber zum Glück auch nicht noch schlechter (wobei…). Wir waren zwar optisch überlegen, aber vor dem Strafraum war meistens Schluss.

Zu allem Überfluss konnten die anderen ja auch Fußball spielen und hatten die eine oder andere Möglichkeit, welche sie jedoch zumeist sehr kläglich vergaben. Diese Chancen wurden jedoch immer seltener, was mich ein wenig beruhigte, denn ich hatte hier keinen Bock auf den Teufel Verlängerung.

Glase hat uns dann mit einem "Gewaltschuss" endlich erlöst, wobei der Torwart wieder aussah, als ob er ein paar Tanzschritte einstudiert.

Na gut- vielleicht ist die Granate von Glase auch zum Flatterball mutiert.

Danach plätscherte das Spiel bis zum Ende vor sich hin. Es passierte nichts mehr und wir konnten den Teufel vertreiben.

Was bleibt festzuhalten?

Scheiß Spiel bei einem jederzeit fairen und guten Gegner.

PS: Liebe Weissenschirmbacher ! Lasst bitte Eure Kühe auf der Weide. Es gibt doch genug aufblasbare Gegenstände mit denen Ihr im Pool spielen könnt.

In diesem Sinne

Euer Käpt'n"

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